Schiller & Goethe

Als Wolfgang von Goethe von seiner Italienreise nach Weimar zurückkehrt, ist der viel gerühmte Dichter Friedrich Schiller in Weimar angekommen und gerade dabei sich dort im Weimarer Kreis einzurichten. Goethe, der Schiller nur über seine Dramen Die Räuber und Kabale und Liebe kennt, von denen er herzlich wenig hält, geht dem jüngeren Schiller offenbar bewusst aus dem Weg. Von Goethes Missmut über Schillers Ruhm in Weimar ist in den späteren Jahren kaum noch etwas zu merken. Goethe zumindest stellt die Beziehung nach Schillers Tod immer wieder als unerschütterliche Freundschaft dar. Schiller, der es kaum erwarten kann den großen Dichterfürsten Goethe endlich kennen zu lernen, ist zu tiefst enttäuscht, als er dessen Arroganz und Unnahbarkeit erfahren muss. Über Goethe schreibt er:
  1. „Ein solches Wesen sollten die Menschen nicht um sich herum aufkommen lassen.Mir ist er dadurch verhasst, ob ich gleich seinen Geist von ganzem Herzen liebe und groß von ihm denke. Ich betrachte ihn wie eine stolze Prüde,der man ein Kind machen muß, um sie vor der Welt zu demütigen.“

Trotzdem unternimmt Schiller immer wieder Annäherungsversuche und mit der Einladung zur Teilnahme an den Horen, kommen sich die beiden näher. Bis zu Schillers Tod 1805 führen sie eine Art Dichterwerkstatt, obwohl oder gerade weil sie sich in ihren Arbeits- und Dichtergewohnheiten, ihren Lebensidealen und -vorstellungen erheblich voneinander unterscheiden.

 
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